Henna-Tattoos sind temporäre Tattoos. Sie werden mit einer Farbe aufgetragen, die als Extrakt aus der Hennapflanze gewonnen wird. Henna wird schon lange zum Färben von Haut, Haaren und Fingernägeln sowie Stoffen genutzt. Es gibt auch schwarzes Henna und neutrales Henna, die aber trotz ihres Namens nicht aus der Hennapflanze gewonnen werden.
Der Hennastrauch ist in Nordafrika, Süd- und Westasien bis hin nach Indien heimisch.. Die meiste Farbe produziert er, wenn er bei Temperaturen zwischen 35 und 45 Grad wächst.
Henna-Blätter an sich hinterlassen keine Farbe. Die Farbe sondern sie erst ab, wenn sie mit einer leicht säurehaltigen Flüssigkeit zerstampft werden. Dieser Vorgang setzt die Pigment-Moleküle frei. Henna wird zumeist in Pulverform verkauft und oft mit Zitronensaft oder starkem Tee gemischt, damit die zahnpastaartige Konsistenz entsteht, die man für die Bemalung des Körpers braucht. Bevor man die Mischung auftragen kann, muss sie zwischen 6 und 24 Stunden stehen. Die Qualität des Tattoos kann man verbessern, indem man der Mischung Öl mit einem hohen Anteil an Monoterpenalkohol beigibt, beispielsweise Lavendel-, Eukalyptus- oder Teebaum-Öl.
Sobald die Paste bereit ist, kann sie mit den Fingern oder mit Hilfsmitteln aufgetragen werden. Je länger die Paste auf der Haut bleibt, um so dunkler wird das Tattoo. Wenn ein dunkles Tattoo gewünscht wird, muss die Paste mehrere Stunden auf der Haut bleiben. Die aufgetragene Paste kann man versiegeln, indem man sie mit einer Mischung aus Zucker und Zitronensaft bestreicht. Das verhindert, dass sie austrocknet und abfällt. Man kann den Zucker auch gleich der Paste hinzufügen. Nach Ende der Einwirkzeit wird die Paste ganz einfach abgewischt oder abgekratzt.
Am Anfang ist das Henna-Tattoo orange. Im Laufe der nächsten Tage wird es dunkler und nimmt eine rotbraune Farbe an. Am dunkelsten und längsten haltbar ist ein Henna-Tattoo auf der Handfläche und an den Füßen, denn dort sind die Hautschichten, die die Farbpigmente aufnehmen, am dicksten. Das Tattoo wird auch dunkler, wenn man die Haut bedampft, entweder wenn die Paste noch auf der Haut ist oder nachdem sie entfernt wurde.
Im Mittelmeergebiet wird Henna seit der späten Bronzezeit bei Zeremonien und Feierlichkeiten angewandt. Man hat Statuetten junger Frauen gefunden, die offenbar mit Henna verzierte Hände hatten. Diese Skulpturen werden zwischen 1500 und 500 v. Chr. datiert. Der Brauch der Henna-Nacht hat seinen Ursprung in der traditionellen Verbindung zwischen jungen, fruchtbaren Frauen und Henna.
Die Henna-Nacht wird von Muslimen, Hindus, Juden und Christen in den Gebieten zelebriert, in denen die Pflanze natürlich vorkommt. Henna wird traditionell sowohl als Symbol für Glück als auch Freude und Schönheit aufgetragen. Insbesondere bei Bräuten findet man aufwendige Henna-Tattoos, die manchmal so komplex sind, dass das Auftragen bis zu 5 Tage dauern kann.
Henna ist im Allgemeinen eine ungefährliche Farbe. Es ist aber bekannt, dass sie für Menschen mit einemGlucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel , ein Risiko darstellen kann. Dieser Mangel ist bei Männern häufiger als bei Frauen. Henna kann allergische Reaktionen verursachen, und in den USA geht man davon aus, dass vorgemischte Pasten ein erhebliches Gesundheitsrisiko sind. Die FDA (Food and Drug Administration) erachtet diese Pasten als "Verfälschungsmittel" und deren Anwendung auf der Haut damit als illegal.
Das hängt von der Größe und dem Motiv des Tattoos ab., Ein kleines Henna-Tattoo auf der Handfläche kann bereits nach 5 Minuten aufgetragen sein.
Nach dem Auftragen der Paste musst du dafür sorgen, dass du sie nicht verschmierst. Wenn die Paste dann ab ist, ist keine besondere Pflege nötig.
Die Paste braucht zwischen 5 und 10 Minuten, um zu trocknen. Wenn nach dem Trocknen Zucker und Zitronensaft aufgetragen werden, dauert es noch einmal 5 Minuten, bis alles wieder getrocknet ist. Viele Henna-Tätowierer empfehlen, sich ein Henna-Tattoo direkt vor dem Schlafengehen auftragen zu lassen, damit die Paste über Nacht einwirken kann. Beim Aufstehen hat man dann das bestmögliche Ergebnis. Die getrocknete Paste, die nachts abbröckelt, hinterlässt auf der Bettwäsche keine Flecken, und was noch auf der Haut verblieben ist, kann beim Duschen abgewaschen werden.
Ein Henna-Tattoo hält normalerweise ungefähr drei Wochen, wobei seine Lebensdauer davon abhängt, wie oft du die Stelle wäschst und wo am Körper das Tattoo aufgetragen wurde. Wenn du die Stelle mit weniger Seife wäschst bzw. das Waschen allgemein vermeidest, hält das Tattoo länger.
Echtes Henna ist nicht schwarz. Wenn dir also jemand anbietet, ein schwarzes Henna-Tattoo zu machen, dann wird zum Auftragen kein echtes Henna verwendet. Oder es ist Henna mit einem Zusatz, der eventuell schädlich für deine Haut sein kann.
Traditionell wurden Henna-Tattoos bei besonderen Anlässen bei Frauen nur an den Händen und Füßen aufgetragen. Heute kann man sich an jeder Stelle des Körpers ein Henna-Tattoo machen lassen. Manche Leute, die mit dem Gedanken spielen, sich ein permanentes Tattoo stechen zu lassen, probieren es zunächst an der entsprechenden Stelle mit einem Henna-Tattoo, um zu sehen, ob Größe und Motiv ihnen zusagen.